30 Jahre Freundschaftsvertrag

Ein besonderes Jubiläum stand am 15. August 2024 ins Haus: 30 Jahre Freundschaftsvertrag zwischen dem BdV Landesverband Thüringen und dem Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG).

In einer Festveranstaltung im Plenarsaal des Thüringer Landtages konnte BdV Landesvorsitzender Egon Primas 200 Gäste begrüßen. Neben den Heimatfreunden aus Thüringen war eine Delegation des VdG angereist.

Der Freundschaftsvertrag vom 5. November 1994 und der Nachtrag vom 5. Dezember 2003 waren richtungsweisend für eine konstruktive und mit Erfolg gekrönte Zusammenarbeit beider Verbände. Dabei waren die Mitgliedsverbände beider Dachorganisationen aufgefordert, Initiativen bei allen grenzüberschreitenden Projekten und Maßnahmen zu entwickeln. Die Bilanz dieser 30-jährigen Arbeit ist sehr beachtlich. In den Gesprächen wurden die erreichten Arbeitsergebnisse diskutiert, besonders die Unterstützung und Förderung des Deutschunterrichts für die deutsche Minderheit in Polen. Dabei wurde seitens des BdV-Landesverbandes dem VdG zugesichert, weitere Aktivitäten in der künftigen Zusammenarbeit zu realisieren. Auch der konstruktive Dialog mit der jüdischen Gemeinde in Breslau unter Federführung des ehemaligen Sejmik-Abgeordneten Jacek Pilawa sowie die weitere Einbeziehung der jüdischen Landesgemeinde in Thüringen ist ein wichtiger Teil der Zusammenarbeit beider Verbände. Henry Wurm, Vizepräsident des Thüringer Landtages, grüßte im Namen der Landtagspräsidentin Birgit Pommer die Festveranstaltung.

BdV Landesvorsitzender Egon Primas dankte der Landtagspräsidentin für die Bereitstellung dieses würdigen Raumes für solch eine Festveranstaltung.

Die Delegation der deutschen Volksgruppe stand unter der Leitung des VdG-Vorsitzenden Rafal Bartek. Ihr gehörten der Sejmik-Abgeordnete a.D. des niederschlesischen Parlaments Jacek Pilawa, Bernard Gaida, langjähriger Freund und Begleiter des BdV, Vizepräsident der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten sowie die Kulturbeauftragte des DFK Ratibor Doris Gorgosch und die Schuldirektorin Violetta Klimanek.

Aus Thüringen konnte Egon Primas den Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringens, Prof. Dr. Reinhard Schramm, den Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag Prof. Dr. Mario Voigt und den Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Dr. Peter Wurschi begrüßen. Der BdV Präsident Prof. Dr. Bernd Fabritius sandt eine Grußbotschaft an die Festveranstaltung, die der stellvertretende BdV Landesvorsitzende Horst Jüngling verlas.

v.l.n.r.: Hernry Wurm, Egon Primas, Prof. Dr. Reinhard Schramm, Bernard Gaida, Jacek Pilawa, Prof. Dr. Mario Voigt

Die Rede des BdV Landesvorsitzenden sowie die Grußworte der Ehrengäste sind unterhalb des Beitrages nachzulesen!

Ein für alle ein Erlebnis war das Kulturprogramm zu dieser Veranstaltung.
Der Männerchor „Goldene Aue“ aus Nordhausen präsentierte unter der musikalischen Leitung von Viktor Getz Lieder aus der Heimat der Vertriebenen ebenso stimmgewaltig wie Verdis „Gefangenenchor“ aus Nabucco.

Nicht nur optisch ein Hingucker war der neue Chor „Cherwona Kalina“, der geflüchtete ukrainische Frauen und Männer in Nordhausen zusammengebracht hat und unter der Leitung von Viktor Getz Volksweisen ihrer Heimat schwungvoll darbot. Der riesige Applaus war für den Chor ein schönes Zeichen des Willkommenseins.

Eine Festveranstaltung, wie sie würdiger dem Anlass nicht hätte sein können.

Ein traditionelles Gebäck aus der Ukraine zu Feiertagen, das Korovai, wurde als Dank von dem ukrainischen Chor an Egon Primas überreicht.
Zur Erinnerung an die Festveranstaltung überreichte Egon Primas eine Schiefertafel an Rafal Bartek
Doris Gorgosch dankt dem BdV Landesvorsitzenden Egon Primas und Mitarbeiter Norbert Schütz für die jahrelange Unterstützung der Deutschen Minderheit im Bereich Ratibor.