Jahresempfang des BdV in Berlin

Vizepräsident Egon Primas spricht sich für die Wahrung der Interessen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler aus

Am Dienstagabend fand der Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen in Berlin statt. Der
Präsident des BdV, Dr. Bernd Fabritius kritisierte in seiner Ansprache die Bundesregierung:
„Wenn man sich den Entwurf des neuen „Rahmenkonzeptes Erinnerungskultur“ der
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien anschaut, wird schlagartig klar: Wir
müssen noch deutlich und wirksam dafür kämpfen, dass unsere Geschichte, unsere kollektive
Biografie, unser kulturelles Vermächtnis seinen Platz in unserer und in der europäischen
Erinnerungskultur behält und nicht in eine neuzeitliche und ideologisch bereinigte – ich zitiere
aus dem Konzept – „von Mobilität und Migration geprägte Einwanderungsgesellschaft“
assimiliert wird.

Flucht und Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und alle Begleitaspekte
haben nichts mit „Moblität“, mit „Migration“ oder mit „Einwanderungsgesellschaft“ zu tun. Da
ist etwas ganz anderes passiert!“

„Das kulturelle Erbe der deutschen Vertriebenen ist Teil des gesamtdeutschen Kulturguts. Zur
Geschichte Deutschlands gehört die Vertreibung der Deutschen aus ihrer einst deutschen Heimat
dazu. Es ist nicht vergleichbar mit der Zuwanderung aus fremden Ländern, wie wir sie heute
erfahren. Unsere Heimat ist nicht Polen, Tschechien oder Rumänien, sondern Pommern,
Ostpreußen, Schlesien, das Sudetenland oder Siebenbürgen. Das sind einst deutsche Gebiete, die
wir nach dem 2. Weltkrieg an andere Länder abtreten mussten. Es ist ein Kriegsfolgenschicksal,
was sich im eigenen Land abgespielt hat. Damit darf nicht unsensibel, unhistorisch oder
ideologisch umgegangen werden. Unsere Aufgabe ist es vielmehr, dafür Sorge zu tragen, das
Erbe der Heimatvertriebenen, ihre Kultur und Geschichte weiterzutragen und fest im heutigen
und künftigen Deutschland zu verankern,“ so der Vizepräsident Egon Primas.

Als Festredner konnte der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und
Vorsitzende der CDU Deutschlands, Friedrich Merz begrüßt werden.

Friedrich Merz betonte, dass die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler ein
selbstverständlicher Teil der deutschen Geschichte und Gegenwart sind. Das ist im
Grundsatzprogramm der Union fest verankert. Er bekräftigte die Verbundenheit der Union mit
den deutschen Heimatvertriebenen, den Aussiedlern und Spätaussiedlern und den
Heimatverbliebenen in den östlichen Nachbarländern.

v.l.n.r.: Philipp Amthor, MdB Egon Primas, Vizepräsident BdV Dr. Bernd Fabritius, Präsident BdV Friedrich Merz, Bundesvorsitzender CDU Deutschlands