Tag der Heimat 2023 – Bericht

Tag der Heimat 2023

„Krieg und Vertreibung – Geißeln der Menschheit“ 

Zur zentralen Veranstaltung lud der BdV Thüringen am 7. September 2023 in die „Rotbart Arena“ nach Bad Frankenhausen ein.

200 Heimatvertriebene aus ganz Thüringen füllten den Saal bis auf den letzten Platz. Kreisvorsitzende Brigitte Pupowski zeigt sich bei ihrer Begrüßung begeistert über den großen Zuspruch, denn neben den Heimatfreunden konnte sie auch die Landrätin Antje Hochwind-Schneider sowie die Bürgermeister der Städte Bad Frankenhausen Mathias Strejc, von Sondershausen Steffen Grimm und von Sömmerda Ralf Haubold begrüßen. Vom BdV Partnerverband Hessen nahmen der Landesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, Albrecht Kauschat, und das Vorstandsmitglied, Klaus Paetz teil.

In seiner Festrede ging Egon Primas, Landesvorsitzender des BdV in Thüringen, auf viele Schwerpunkte in der Verbandsarbeit ein.

Er sagte: „Angesichts des unseligen Krieges Russlands gegen die Ukraine, wählte das Präsidium bewusst ein mahnendes Wort. Auch in der Hoffnung auf ein baldiges Ende dieser Gewaltorgie. Tausende Tote sind Tausende Tote zu viel. Die Kriegsopfer, die vor Tod, Gewalt und Vernichtung geflohen sind, drohen zu dauerhaft Vertriebenen zu werden. Werden sie als über längere Zeit Entwurzelte jemals wieder in ihre Heimat zurückkehren können? Wiederholt sich Geschichte, wie wir sie aus der Mitte des letzten Jahrhunderts kennen?

Vertriebene und Spätaussiedler können, wie keine anderen in Deutschland, aus eigener Erfahrung glaubhaft darlegen: Kriege waren, sind und bleiben der Hauptgrund für Vertreibungen und Heimatverlust. Ob durch Flucht und Vertreibung im direkten zeitlichen Bezug zum Krieg oder in den darauffolgenden Jahrzehnten, die im 20. Jahrhundert geprägt waren von Deportation, Zwangsarbeit, Entrechtung, Enteignung, Ausgrenzung:

Die Vertreibung und der damit verbundene Verlust der Heimat verändert das Leben der Betroffenen und ihrer Kinder; er traumatisiert bis in die Enkelgeneration.

Man spricht von einem nachweisbaren kollektiven Trauma bis in die dritte Generation der Nachkommen von Heimatvertriebenen.“

(die ganze Festrede ist nachzulesen und herunterladbar am Ende dieses Beitrages unter)

Landrätin Antje Hochwind-Schneider übermittelte in ihrem Grußwort ihren Dank an den Verband: „Es ist mir ein großes Anliegen, mich bei Ihnen für Ihr langjähriges Engagement – für geflüchtete – für heimatlose – für vertriebene Menschen – von Herzen zu bedanken… Aus der Vergangenheit zu lernen und die Errungenschaften als solche wertzuschätzen, muss weiterhin als unverzichtbarer Bildungsauftrag an unsere jungen Menschen verstanden werden.

Deshalb möchte ich Sie bitten: Erzählen Sie Ihre Erlebnisse, lassen Sie uns an Ihrer Vergangenheit teilhaben, denn ihre persönliche Erzählung – ist durch kein Lehrbuch zu ersetzen!“

Als musikalischen Gast konnte Brigitte Pupowski, die durch das Programm führte, die ukrainische Sopranistin Anna Ivanischko begrüßen, die von Roland Uhling am Keyboard begleitet wurde.

Wie zu allen Festveranstaltungen des BdV Thüringen üblich, wurde die Gelegenheit genutzt, um verdiente Mitglieder zu ehren.

Im Auftrag des BdV Präsidenten Dr. Fabritius wurde Helmut Bednarek aus Breitungen die Goldene Ehrennadel des BdV Bundesverbandes überreicht.

„Helmut Bednarek sprechen wir Dank und Anerkennung für hervorragende Verdienste um die deutschen Heimatvertriebenen, ihr Schicksal und ihre Kultur durch Verleihung der Goldenen Ehrennadel des BdV Bundesverbandes aus. Bernd Fabritius, Präsident“

Bei zwei Heimatfreunden wollte der Landesvorstand öffentlich Danke sagen, da sie beide für den Verband seit 30 Jahren alles tun, damit eine aktive Verbandsarbeit weiterhin möglich wurde.

Nachdem im vergangenen Jahr der Vorsitzende des Regionalverbands Bad Salzungen, Alfred Hoffmann, plötzlich und unerwartet verstorben ist, übernahm sein Schatzmeister, Erwin Schulz, nach einer Neuwahl im Frühjahr den Vorsitz. Auch er ist 30 Jahre aktiv im Verband und kann wiederum mit einem starken Vorstand die Geschicke in Bad Salzungen lenken.

Leider konnte er an der Veranstaltung nicht teilnehmen und Frau Henn nahm die Ehrung entgegen.

Der zweite Heimatfreund wohnt in Steinach im Kreis Sonneberg und wird im November stolze 90 Jahre jung. Rudi Ruschenat, ein waschechter Ostpreuße, ist Gründungsmitglied des Kreisverbandes Sonneberg/Neuhaus und nun seit 31 Jahren aktiv im Kreisvorstand tätig.

Ruhe kennt er nicht, und so soll es bleiben.

Mit der Goldenen Ehrennadel der Bundeslandsmannschaft Schlesien wurde Hans Stahnke geehrt, der die Auszeichnung vom Landesvorsitzenden der Schlesier Horst Jüngling überreicht bekam.

Alleinunterhalter Henri Fensterer unterhielt die Halle mit Liedern aus der Heimat, so wurden nicht nur das Schlesierlied oder das Ostpreußenlied gemeinsam gesungen.

Als letzter musikalischer Höhepunkt trat der Albert-Fischer-Chor aus Sondershausen auf und rundete mit einem bunten Strauß aus bekannten Melodien die gelungene Veranstaltung ab.

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